Die offizielle Inflationsrate - warum hier ein zweiter Blick lohnt

Die offizielle Inflationsrate – warum hier ein zweiter Blick lohnt

Die offizielle Inflationsrate ist meistens relativ gering. In den vergangenen Jahren betrug sie pro Jahr um die 1 Prozent. Wen interessiert schon 1 Prozent, die sind bedeutungslos – oder doch nicht? Die schleichende Inflation ist unsichtbar. Über kurze Zeiträume bemerken wir sie überhaupt nicht. Erst auf lange Sicht wird das Ergebnis offensichtlich. Und das werden wir uns nun anschauen.

Wer im Edelmetallbereich aktiv ist, weiß seine Ersparnisse zu schützen. Schutz ist aber nur ein Wort und bedeutet für jeden aber etwas anderes. Für viele Menschen scheint der Schutz von Bankguthaben durch die Einlagensicherungsysteme zu genügen. Aber dort gibt es derzeit kaum noch etwas zu holen. Zinsen für Tagesgelder liegen bei rund 0,2 Prozent, Lebensversicherer garantieren 0,9 Prozent auf den Sparanteil, Bausparverträge liegen bei 0,1 Prozent und Staatsanleihen haben sogar Minuszinsen.

Gleichzeitig steigt seit Januar die Inflation. Die offizielle Inflationsrate lag im März bei 1,7 Prozent. Und wegen der CO2-Steuer wird sich dieser Trend offenbar vorerst fortsetzen.

Ist es also klug, auch unabhängig von Krisengefahr sein Vermögen zu schützen? Seit Jahren droht die Gefahr eines Zusammenbruchs im Geldsystem. Trotzdem geht es immer wieder weiter. Ob es tatsächlich zu starken Entwertungen von Geldwerten kommen wird, kann niemand sagen. Es wird bei jeder Krise irgendeine Möglichkeit zur Regelung gefunden und schon funktioniert es wieder für ein paar weitere Jahre.

Macht es deswegen Sinn, sein Vermögen mit Gold oder Silber vor Kaufkraftverlust zu schützen? Angenommen, die Krise bleibt aus und es geht weiter wie bisher. Macht dann ein Kauf von Gold oder Silber überhaupt Sinn?

Im Mainstream werden wir fündig und schauen uns die Daten des Statistischen Bundesamtes über die offizielle Inflationsrate der letzten 71 Jahre an:

Jahr Wert Jahr Wert Jahr Wert Jahr Wert
2020 0,50% 2019 1,40% 2018 1,80% 2017 1,50%
2016 0,50% 2015 0,50% 2014 1,00% 2013 1,40%
2012 2,00% 2011 2,10% 2010 1,10% 2009 0,30%
2008 2,60% 2007 2,30% 2006 1,60% 2005 1,50%
2004 1,70% 2003 1,10% 2002 1,37% 2001 1,98%
2000 1,42% 1999 0,60% 1998 0,96% 1997 1,96%
1996 1,37% 1995 1,77% 1994 2,59% 1993 4,47%
1992 5,13% 1991 3,74% 1990 2,76% 1989 2,84%
1988 1,13% 1987 0,13% 1986 -0,25% 1985 2,04%
1984 2,35% 1983 3,23% 1982 5,39% 1981 6,33%
1980 5,24% 1979 3,79% 1978 2,53% 1977 3,50%
1976 4,38% 1975 6,00% 1974 6,82% 1973 6,84%
1972 5,35% 1971 5,13% 1970 3,28% 1969 2,06%
1968 1,04% 1967 1,59% 1966 3,56% 1965 3,40%
1964 2,32% 1963 2,99% 1962 2,76% 1961 2,52%
1960 1,60% 1959 0,64% 1958 2,30% 1957 2,01%
1956 2,76% 1955 1,40% 1954 0,35% 1953 -1,72%
1952 2,11% 1951 7,58% 1950 -6,38% 1949 -1,05%

Die offizielle Inflationsrate wird anhand eines modellhaften Warenkorbes ermittelt. Der Inhalt des Warenkorbes trifft selbstverständlich nur auf einen Modellhaushalt zu und nicht auf alle Haushalte in Deutschland. Dieser hat sich von Zeit zu Zeit leicht verändert, aber die Methode ist stets gleich geblieben. Wenn wir aus den Inflationsraten der letzten 71 Jahre einen Durchschnitt berechnen, kommen wir auf 2,32 Prozent pro Jahr. Das erscheint auf den ersten Blick nicht besonders hoch.

Die offizielle Inflationsrate beginnt 1949

Die Kaufkraft von 100 Deutsche Mark aus dem Jahr 1949 soll Startpunkt der Betrachtung sein. Wie hoch wohl die heutige Kaufkraft dieses Papiergeldes ist?

Dazu muss man jedes Jahr die Inflationsrate auf den vorhandenen Kaufkraftbetrag wirken lassen. Das geht ganz einfach mit einem Taschenrechner. Die Formel lautet Kaufkraft Vorjahreswert – Inflationsrate = Kaufkraft Jahresendwert.

Für das Jahr 1949 sieht das so aus: 100 DM – (-1,1% von 100 DM; also -1,10 DM) = 101,10 DM.

Die offizielle Inflationsrate 1999

Mit einer Excel-Tabelle kann man diese Berechnung für jedes einzelne Jahr schneller durchführen. Die reale Inflationsrate wird also jedes Jahr von der vorhandenen Kaufkraft abgezogen. Kurz vor der Einführung des Euro im Jahr 1999 lag die Kaufkraft gerade mal noch bei 25,05 DM – also drei Viertel der ursprünglichen Kaufkraft waren schon verloren.

Wie zeigte sich das? Man konnte mit 100 DM aus 1949 im Jahr 1999 nur noch ein Viertel der Waren kaufen, die man 1949 noch dafür kaufen konnte. Es waren also die Preise, die stiegen. Seit dem Jahr 2000 bezahlen wir mit dem Euro. Ende 2020 lag die Kaufkraft der 100 DM aus dem Jahr 1949 bei nur noch 9,49 Euro.

Dieses Problem ist systemisch. Um sich davor zu schützen, muss man das Geldsystem verlassen. Wenn man damals für die 100 DM Gold gekauft hätte, was wäre dann passiert? 1949 lag der Preis für eine Unze Gold (31,1034768 Gramm) bei 33,85 USD. Ein USD kostete damals 3,80 DM. Für 100 DM gab es also 26,32 USD und dafür erhielt man 24,18 Gramm Gold. Für 100 DM konnte man damals also 24,18 Gramm Gold kaufen.

Der Preis für eine Unze Gold lag am 14.04.2021 bei 1.457,66 Euro. Der Preis für 24,18 Gramm Gold an diesem Tag läge also bei 1.133,16 Euro.

Was lässt sich dieser Unterschied erklären? Beim Kauf von Gold wurde das Vermögen von 100 DM aus dem Geldsystem entfernt und ins Warensystem übertragen. Gold ist schließlich eine Ware und die Preise für Waren steigen durch die Inflation. Während die Kaufkraft des Geldwertes von 100 DM auf heute 9,49 Euro schrumpfte, speicherte der Sachwert Gold die Kaufkraft.

Der Unterschied zwischen 100 DM und 1.133,16 Euro wirkt gewaltig. Theoretisch müssten die 1.133,16 Euro als Ergebnis herauskommen, wenn man die vorangegangene Berechnung umkehrt; also die Inflation nicht abzieht sondern dazurechnet. Wenn die Inflationsraten der Realität entsprechen, müsste nach 71 Jahren ein ähnlicher Wert wie 1.133,16 Euro herauskommen.

Tatsächlich trifft das aber nicht zu. Kehrt man die Berechnung von vorhin um und addiert also die Inflationsraten, kommt man auf ein Ergebnis von nur 244,32 Euro Kaufkraft. Das kann nur bedeuten, dass die offizielle Inflationsrate nicht die tatsächliche Inflation ausweist. Die ist offenbar viel höher.

Wie hoch die tatsächliche Inflationsrate sein könnte, kann man anhand der Preisentwicklung von Gold abschätzen. Aus 100 DM sind in 71 Jahren 1.133,16 Euro geworden. Die offizielle Inflationsrate müsste dann im Bereich von 4,461 Prozent pro Jahr liegen, also knapp doppelt so hoch, wie der Durchschnitt vom Statistischen Bundesamt mit 2,32 Prozent.

Mir ist natürlich bewusst, dass man nicht allein am Goldpreis die Inflationsrate ermitteln kann. Doch der Goldpreis hat sich zu jeder Zeit als Spiegel für die Kaufkraft des Geldes erwiesen. 1949 konnte man für 100 DM einen guten Anzug bekommen; heute bezahlt man dafür eben 1.133,16 Euro.

Es ist also keine Zeitverschwendung, die offizielle Inflationsrate zu hinterfragen. Damit steigt die Relevanz folgender Fragestellung: Was, wenn die offizielle Inflationsrate nicht das reale Ausmaß der Geldentwertung wiederspiegeln soll, um die Menschen zu beruhigen?

Zurück zur Eingangsfrage: Ist es sinnvoll, Geld in Gold oder Silber zu tauschen, auch wenn keine Krise kommen sollte? Ich glaube, diese Frage wurde in unserer Betrachtung positiv beantwortet.

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Bildrechte: Michael Sielmon

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